Templin
Das Gebiet von Templin war von germanischen Stämmen besiedelt. In allen germanischen Sprachen kommt das Wort timpen, tempen, tempel als Bedeutung für "Spitzer Hügel" vor.Dieser Name muss den slawischen Stämmen überliefert worden sein, denn sie hängten ihre Endung "lin" an, was soviel bedeutet wie "am Wasser gelegen". So kann Templin als "am Wasser gelegener Hügelort" übersetzt werden.
Aus diesem Grund erwarben um 1230 die askanischen Markgrafen das Gebiet, da es durch seine Hügellage und die tieferliegende zum Teil sumpfige und morastige Lage leicht zu verteidigen war. Wichtige Fernhandelsstraßen kreuzten sich hier, insbesondere die Straßen von Stettin nach Magdeburg und die von der Oder in Richtung Hamburg. "Templyn" entwickelte sich im Mittelalter zu einer wohlhabenden und blühenden Stadt. Das ermöglichte, die Stadt mit einer Feldsteinmauer zu schützen. Diese Befestigungsanlage erreichte mit ihrer Fertigstellung eine Länge von 1735 Metern und eine Höhe von bis zu 7 Metern. Als Baumaterial verwendete man auf den Feldern gesammelte eiszeitliche Findlinge. Die Mauer wurde ohne Zinnen und Wehrgang gebaut, diese Aufgabe übernahmen die 50 Wiekhäuser, die der Mauer Stabilität gaben und durch die halbrunde Form ideal als Verteidigungsplattform ohne toten Winkel fungierten. Zwei Wiekhäuser wurden später umgebaut, der Eulenturm hat eine Tür in 6 Meter Höhe, er diente einst für die armen Sünder als Stadtgefängnis, als Hungerturm. Viel Mühe gab man sich später nach dem Aufkommen der Feuerwaffen bei der Ausstattung des Pulverturms, davon zeugt das gemauerte, nicht entflammbare Kegeldach. Schmuckstücke der Templiner Stadtmauer sind die 3 Tortürme, das Prenzlauer Tor, das heute das Uckermärkische Volkskundemuseum beherbergt, das Berliner Tor mit der Ausstellung "Lebensräume" und das Mühlentor.
1992 gehört die Stadt Templin zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft "Städte mit historischen Stadtkernen" des Landes Brandenburg. Die Arbeitsgemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die historischen Stadtkerne zu pflegen, die historische Bausubstanz zu bewahren, mit neuem Leben zu füllen und behutsam zu erneuern. Wie gut das gelungen ist, können Sie heute schon bei einem Besuch der Innenstadt Templins erleben. Eine vollständig sanierte Stadtmauer, die Sie im Innenraum einmal umrunden können, erwartet Sie. Entdecken Sie die vielen Kleinode der Stadt, angefangen vom Historischen Rathaus auf dem liebevoll gestalteten Marktplatz mit seinem Kopfsteinpflaster, den Linden, dem Brunnen und den vielen Festen, die die Templiner gern mit Ihren Gästen hier feiern. Schon von Weitem glänzt die goldene Kugel der St.-Maria-Magdalenen-Kirche, ein dreischiffiger barocker Hallenbau. Besuchen Sie die Kirche und schauen Sie vom Kirchturm auf Altstadt und Templiner Stadtsee. Erleben Sie den "Klang" der Kirche bei einem der zahlreichen Konzerte der Templiner Kantorei. Für Entdecker hat die historische Innenstadt noch viel mehr zu bieten. So lädt der "Hinterhof" vom Markt 4 zum Verweilen ein, eine Ruheoase inmitten des Stadtzentrums. Jedes Jahr zur Adventszeit öffnen einige Hausbesitzer ihre Tore und man bekommt einen Einblick in die verborgenen Schätze der Kleinstadt. |